Die Berufene

Zombie Thriller nach altbekanntem Muster
  • Gesamt
3

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Eine kleine Gruppe Menschen (und Kinder, die nicht im Ganzen als Menschen durchgehen würden) in einem Stützpunkt. Der nach kurzer Zeit überrollt wird von „den Hungernden“ (das Wort Zombies taucht im Buch nicht auf, die „innere Haltung“ der „Hungernden“ ist aber die gleiche: Fressen. Am liebsten Menschenfleisch), unterstützt von skrupellosen Plünderern, die sich ein wichtiges Moment gegenüber den „Hungernden“ zu nutze machen: Diese reagieren vor allem auf den Geruch von Menschen. Überdeckt man den eigenen Geruch durch chemische Mittel (was die Plünderer durch Teer erwirken), muss man sich nur noch sehr langsam bewegen. Denn die „Hungernden“ sind rasend schnell und ausdauernd.

Mit kleinen Unterschieden zu aktuell allgegenwärtigen Zombies versehen (schnell bei Witterung von Beute, ansonsten starr), startet auf diese Weise klassisch auch dieser Untoten Thriller. Szenen, die teilweise an „Walking Dead“ erinnern, wo Menschen durch Tarnung mit „Zombie –Fleisch und Blut“ sich eine Weile unter den Untoten frei bewegen können.

Eine kleine Gruppe überlebt, macht sich auf den Weg durch gefahrvolles Gebiet zur vermeintlich sicheren Bastion der Zivilisation in Beacon (London wurde vor Jahren bereits aufgegeben) und hat sich mancherlei Angriffe zu erwehren, die nicht jeder der kleinen Gruppe überleben wird.

Mit dabei Melanie, ein Kind von 10 Jahren. Außerordentlich begabt und dennoch vom Parasiten befallen, der die Verwandlung auslöst. Der die Menschheit weitgehend zu einem „Wirtträger“ hat degenerieren lassen. Ein Pilz, der sich im Gehirn festsetzt, die Persönlichkeit, den Menschen tötet und nur die fressbegierige Hülle weite nutzt.

In den Abläufen somit ist dieser Thriller um die „Hungernden“ vorhersehbar und lebt dabei vor allem von der klaren, direkten und temporeichen Sprache Careys. Flüssig und in sich schlüssig lässt er die kleine Gruppe ihren Weg über verlassene Autobahnen, von Hungernden bevölkerte Dörfer bis in die Mitte des Grauens hinein, nach London, ihren Weg suchen.

Anders als in anderen Thrillern des Genres aber bildet sich dann die Erläuterung der Hintergründe bei Carey heraus. Sehr genau beschreibt er, was die Verwandlung auslöst, wie diese vonstatten geht und wie in Melanie beide „Naturen“ einander belauern. In der Liebe zu einer ihrer Lehrerinnen gelingt es Melanie, den „Beißreflex“ zu unterdrücken und, Schritt für Schritt, beide Nature in ihrem Inneren in eine Balance zu bringen.

Was sehr nötig werden wird, denn die Menschheit im Gesamten steht vor dem absoluten Untergang und die kleine Gruppe als solche besitzt auf Dauer nicht genügend Kräfte, um gegen die vielfältigen Gefahren zu bestehen. Wenn Melanie mit ihren ganz eigenen Kräften „zwischen den Welten“ nicht die ihren schützen würde, soweit sie es vermag.

Flott geschrieben, hier und da ein anderer Ansatz und in sich stimmige Erklärungen des ganzen Geschehens mit einem Ende (und damit Ausblick), der anders ist als vom Genre in der Regel gewohnt, vermag es Carey durchaus, frische Impulse zu setzen.

Im Gesamten aber letztlich eine grundsätzliche Abfolge der Ereignisse, die vielfach bereits an anderen Orten beschrieben und gestaltet worden sind.

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