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Gesamtwertung
Der Debütroman vom US-amerikanischen Autoren Richard Surface. Wobei ich als Thriller den Beginns des Romans bezeichnen würde, der weitere Verlauf ist für mich ein sehr gut durchdachter Kriminalroman, der erst zum Ende mit weiteren Toten aufwarten kann. Zu Beginn wird ein alter Mann, Max, brutal gefoltert und getötet. Damit beginnt die Geschichte um seinen Enkel Gabriel, der natürlich den Mord an seinem Großvater aufgeklärt haben will. Dabei wirkt dieser, Gabriel, zu Anfang doch etwas unreif und sehr auf seine Dyslexie fokussiert. Max war ein Kunstkenner mit einer interessanten Geschichte und vielen Verbindungen, und gehörte einem sehr geheimen Zirkel von “Kunstliebhabern” an, die im Verdeckten operieren, Transaktionen durchführen. Dazu steht nach dem Mord an Max sehr schnell Interpol auf dem Plan, mit einem schon besessen zu nennenden Kommandanten.
Der Leser begleitet Gabriel von seinem Wohnort in Italien nach München, Lech, London und Florenz. Unterstützt wird Gabriel vom ehemaligen Partner seines Großvaters, auch um Gabriels Erbe zu finden, ein lange verschollenes Kunstwerk.
An großartigen Umgebungsbeschreibungen wird gespart, dafür wird die Handlung Stück für Stück voran getrieben, vielleicht auch mal in eine Richtung, an die man als Leser nicht unbedingt denkt. Die Kunstszene um solche, finanziell und kulturell an Wert unbezifferbaren, verschollenen Kunstwerken ist eng verwoben mit Politik und Geld. Hier ist eine vielschichtige Geschichte um verschollene Kunstwerke, Geschichte und Loyalität. Ein gelungenes Debüt, in klarer Sprache, ohne Längen und Schnörkeln. Wenn dadurch auch die Protagonisten für mich ein wenig fremd wirkten, eine Beziehung konnte ich nicht aufbauen, aber die Handlung ist großartig konstruiert.